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Reflexionsgrad

Der Reflexionsgrad (früher auch als Reflektionsvermögen bezeichnet) wird in Prozent gemessen und beschreibt das Verhältnis zwischen der einfallenden Intensität einer Energie und der reflektierten, also zurückgestrahlten Intensität dieser Energie von z.B. einer Fläche. Der Reflexionsgrad wird ebenso für Schallwellen als auch für elektromagnetische Wellen wie den Lichtstrom gemessen. Der Reflexionsgrad des Lichts oder des Schalls wird bestimmt durch den Grad der Absorption, der Transmission und in kleinem Maße auch vom Grad der Dissipation. Anders ausgedrückt lässt es sich an einem Beispiel so erklären. Der Prozentsatz des reflektierten Lichtstroms von einer Wand im Verhältnis zum einfallenden Lichtstrom wird dadurch bestimmt, wieviel Licht von der Oberfläche absorbiert wurde, wie viel Licht durchgelassen wurde und wie viel Licht sich in eine andere Form von Energie umwandelt und damit “verschwunden” ist. Dazu kommt bei vielen vor allem rauen Oberflächen noch die Streuung, der das Licht durch die vielen verschiedenen Reflexionswinkel unterworfen ist und es damit in diffuses Licht verwandelt. Als gemischte Reflexion wird dementsprechend die aus der diffusen und der gerichteten Reflexion zusammengesetzte Strahlung bezeichnet.

In der Praxis in Bezug auf Licht ist der Reflexionsgrad vor allem für die Lichtplanung von Bedeutung, wenn die Beleuchtungsstärke und die die Blendwirkung in einem Raum gemessen und geplant werden sollen. Je heller eine Wand oder eine Decke ist, desto mehr Licht wird reflektiert und desto weniger Licht muss eingesetzt werden, um eine beabsichtigte Beleuchtungsstärke zu erzielen. Dabei spielt einmal die Farbe und dann die Beschaffenheit z.B. der Wand eine Rolle. Während der Spiegel zu fast 100% reflektieren kann, wird eine Raufasertapete das Licht eher diffus statt spiegelnd und damit schwächer reflektieren. Eine weiße Decke oder Wand reflektiert bis zu 85% des Lichts, eine helle Holzwand noch 50%. Ein schwarzer Fußboden absorbiert die Strahlung nahezu vollständig und reflektiert so gut wie kein Licht mehr. Der Reflexionsgrad ist also einer der bestimmenden Faktoren für die Leuchtdichte – also den Helligkeitseindruck, wie er vom Menschen wahrgenommen wird.

Der Reflexionsgrad spielt damit auch bei der Farbauswahl für die Raumgestaltung eine große Rolle. Je satter und dunkler die Farbe gewählt wird, desto mehr Licht wird im Raum benötigt werden. Der Reflexionsgrad kann dabei per Instrument gemessen oder z.B. durch sogenannte Reflexionsgrad-Tafeln annähernd bestimmt werden. Die großen Farbproduzenten erteilen zudem Auskunft über die Reflexionsgrade der üblichen Farbkataloge wie RAL oder NCS. Für Wände, Decken, Arbeitsflächen und Böden liegen Erfahrungswerte vor, die für einen ausgewogenen Helligkeitseindruck empfohlen werden. Dabei werden Blickwinkel und ähnliche Faktoren berücksichtigt. So liegt der empfohlene Reflexionsgrad für Böden immer unter dem Grad für Wände und Decken, da sich sonst bei einer normalen Arbeitshaltung leicht eine belastende Blendwirkung vom Boden aus ergeben kann.

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